Die Europäische Kommission hat den European Green Deal vorgestellt, ihren politischen Fahrplan, der darauf abzielt, die Klimapolitik zur neuen Wachstumsstrategie der Europäischen Union zu machen und den Kontinent bis 2050 klimaneutral zu stellen. Der Europäische Green Deal umfasst alle Wirtschaftssektoren, insbesondere Verkehr, Energie, Landwirtschaft, Gebäude und Industrien wie Stahl, Zement, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), Textil und Chemie. Im Mittelpunkt steht die Verbesserung der effizienten Ressourcennutzung durch eine saubere, kreisförmige Wirtschaft, die Eindämmung des Klimawandels und die Verringerung der Umweltverschmutzung.
Um bis 2050 die Netto-Null-Treibhausgasemissionen (GHG) zu erreichen, muss das Ziel der Reduzierung der Treibhausgasemissionen von dem derzeitigen 40%-Ziel auf 50-55% angehoben werden (55%-Ziel, das einer Kosten-Nutzen-Analyse unterzogen wird). Die Europäische Kommission will die Energieeffizienz steigern (auch durch Verdoppelung oder sogar Verdreifachung der Sanierungsrate von Gebäuden), Energiesysteme miteinander verbinden, erneuerbare Energien besser in die Netze integrieren, den Gassektor dekarbonisieren und das volle Potenzial der europäischen Offshore-Windenergie entwickeln.
Was den Investitionsbedarf betrifft, wird die Europäische Kommission Anfang 2020 einen Plan für Investitionen in ein nachhaltiges Europa vorlegen, um zur Finanzierung von Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen beizutragen. Sie schätzt, dass die Erreichung der derzeitigen Klima- und Energieziele für 2030 zusätzliche Investitionen in Höhe von 260 Mrd. €/Jahr erfordern würde, was etwa 1,5 % des BIP von 2018 entspricht. Sie plant, mindestens 25 % des langfristigen Haushalts der EU für Klimaschutzmaßnahmen bereitzustellen. Sie wird einen "Gerechten Wendemechanismus" einführen, um Regionen zu unterstützen, die auf kohlenstoffintensive Tätigkeiten angewiesen sind, und von der finanziellen Unterstützung der Europäischen Investitionsbank im Rahmen des Programms " InvestEU " profitieren.
Die Kommission plant, das erste "Europäische Klimagesetz" bis Ende des ersten Quartals 2020 vorzulegen.
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