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Fortum startet Studie zum Bau neuer Kernkraftwerke in Finnland und Schweden

Der staatliche finnische Energiekonzern Fortum hat eine zweijährige Machbarkeitsstudie gestartet, um das Potenzial für den Bau neuer Kernkraftwerke in Finnland und Schweden zu untersuchen. Mit dieser Studie wird das Unternehmen die kommerziellen, technologischen, gesellschaftlichen und regulatorischen Bedingungen sowohl für kleine modulare Reaktoren (SMR) als auch für konventionelle große Reaktoren untersuchen.



Gleichzeitig hat die neue schwedische Koalitionsregierung den staatlichen Stromerzeuger Vattenfall angewiesen, mehr Kernkraftwerkskapazitäten im Lande zu schaffen, und den Konzern aufgefordert, mit der Planung neuer Kernkraftwerke in Ringhals (Südwestschweden) und an anderen geeigneten Standorten zu beginnen. Es wird erwartet, dass die schwedischen Behörden auch regulatorische Änderungen vornehmen, um das Verfahren für den Bau von Kernkraftwerken zu vereinfachen, einschließlich der Einführung eines Schnellverfahrens für Reaktortypen, die bereits in anderen EU-Ländern genehmigt wurden. Vattenfall arbeitet bereits an einer Machbarkeitsstudie für den möglichen Bau von zwei SMR-Reaktoren in Ringhals.



Ende 2021 gab es in Schweden sechs aktive Kernreaktoren mit einer Gesamtkapazität von 6,9 GW: Forsmark 1-2-3 (3,3 GW), Oskarshamn 3 (1,4 GW) und Ringhals 3-4 (2,2 GW). Dies entspricht etwa 15 % der installierten Kapazität des Landes. Vattenfall besitzt eine Mehrheitsbeteiligung an den Betreibern der Kraftwerke Ringhals und Forsmark.



Anfang Oktober 2022 gab der Betreiber des finnischen Kernkraftwerks Olkiluoto, Teollisuuden Voima Oyj (TVO), bekannt, dass der Block 3 des Kraftwerks seine volle Leistung erreicht hat. Das im Südwesten Finnlands gelegene Kernkraftwerk Olkiluoto verfügt derzeit über drei Blöcke, wobei Olkiluoto 1 und 2 jeweils 880 MW und Olkiluto 3 1,6 GW erreichen. Das Kraftwerk befindet sich im Besitz von TVO (73 %) und Fortum (27 %). Fortum betreibt auch das 1-GW-Kernkraftwerk Loviisa in Südfinnland. Ende 2020 wird die Kernkraft mit 2,8 GW 16 % der gesamten installierten Kapazität Finnlands ausmachen (ohne Olikiluoto 3).